
Liebe Lesepatinnen,
liebe Lesepaten,
vielen Dank für Ihr Engagement, Kinder beim Lesenlernen zu unterstützen!
Sie erfüllen damit eine sehr wichtige Aufgabe, denn gut und sinnerfassend lesen zu können, ist die Basis für Bildung. Sie helfen dabei, für Ihre Lesepaten-Kinder ein Fundament zu legen, das für deren ganzen weiteren Bildungsweg entscheidend ist.
Ein paar wichtige Tipps für Ihre Arbeit:
Lesetraining:
Das gemeinsame Lesen ist keine zusätzliche „Hausübung“ oder „Sonderaufgabe“ und schon gar keine Überprüfung! Es ist Training – wie im Sport: man trainiert hart, aber ohne Leistungsdruck. Das Kind darf Fehler machen, egal, wie viele! Setzen Sie sich und Ihr Lesekind nicht unter Erfolgsdruck, sondern versuchen Sie, die Lesezeit positiv und entspannt zu gestalten und zu erleben.
Lesezeit:
Zehn bis fünfzehn Minuten lautes Vorlesen oder konzentriertes Zuhören ist für Kinder (vor allem für schwächere Leser*innen) harte, schwere Arbeit – und für Sie als Lesepat*in vielleicht auch. Die Lesezeit sollte daher eingehalten werden, um die Kinder nicht zu überanstrengen. Wichtig ist – so wie im Sport – die Regelmäßigkeit des Trainings!
Lesemenge:
Die Lesemenge und das Lesetempo richten sich ganz nach dem Kind. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie am Anfang nur wenige Zeilen oder Seiten „schaffen“. Es gilt dasselbe wie beim Essen: Ein Schnitzel schmeckt nicht besser, wenn man es schneller isst ;-) Lassen Sie sich und dem Lesekind Zeit! Und lassen Sie ab und zu auch eine Pause zu.
Leseort:
Versuchen Sie, den Leseort möglichst ansprechend zu gestalten. Vielleicht platzieren Sie ein Kuscheltier als Lesemaskottchen, das zuhört und dem Kind Sicherheit gibt, beim Tisch. Setzen Sie sich möglichst nebeneinander, damit Sie immer mitlesen und eventuell Hilfestellungen geben können.
Bitte beachten Sie:
Fehler sind ok:
Vergegenwärtigen Sie sich bitte, dass Fehler kein Makel sind, sondern bloß wichtige Informationen über den momentanen Entwicklungsstand und/oder die Tagesform des Kindes geben. Fehler sind Chancen, bieten Hinweise, sind normal und wichtig – selbst, wenn ein Kind denselben Fehler immer wieder macht.
Immer mitlesen:
Ganz wichtig ist es, dass Sie Ihrem Lesekind nicht nur beim Lesen zuhören, sondern immer mitlesen. Nur so können Sie sich vom Lesefortschritt überzeugen.
Sofort korrigieren:
Wenn das Kind einen Lesefehler macht, korrigieren Sie den Fehler bitte sofort, indem sie das Wort oder die Stelle richtig vorlesen und das Kind richtig nachliest. (Kritisieren Sie Lesefehler aber nie, denn nur aus Fehlern kann Ihr Lesekind lernen!)
Genau lesen:
Manche Kinder schwindeln sich mit Wörterraten über schwierige Stellen hinweg. Bestehen Sie darauf, dass der Text Wort für Wort genau gelesen wird.
Alles verstanden?
Manche Kinder können zwar problemlos laut vorlesen, haben aber keine Ahnung, was sie da lesen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Lesekind den Sinn verstanden hat, fragen Sie sofort nach!
Fragen stellen:
Auch das Kind darf und soll jederzeit Fragen zum Text stellen: z. B. wenn es ein Wort oder den Sinn eines Satzes nicht verstanden hat. „Störungen“ dieser Art haben immer Vorrang!
Kinder bewegen lassen:
Wenn Kinder besonders konzentriert lesen oder daran gefühlsmäßig beteiligt sind, können sie oft nicht still sitzen, sondern müssen hin und her „wetzen“. Solange sie beim Lesen des Textes bleiben, ist das normal und erlaubt – auch wenn Sie das eher stört.
Hilfsmittel:
Mit dem Finger mitlesen oder die Lippen beim leisen Lesen mitbewegen (subvokalisieren) sind normale, gute „Hilfstechniken“ für Leseanfänger*innen. Bitte kein Lineal verwenden – das verdeckt zu viel von folgenden Zeilen.
Immer übers Gelesene reden:
Am Ende jeder Leseeinheit sollten Sie unbedingt miteinander über das Gelesene reden, um zu sehen, ob das Lesekind den Text verstanden hat und wie es ihm persönlich mit dem Text geht.
Loben, loben, loben:
Kinder freuen sich immer über Lob! Verzichten Sie aber nach Möglichkeit auf Kritik.
Handouts für Lesepat*innen
Texte zum gleich loslesen
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Unsere Buchauswahl
Die Buchklub-Redaktion wählt jährlich Bücher aus den aktuellen Neuerscheinungen der deutschsprachigen Kinder- und Jugendbücher aus, die sich gut für den Gebrauch im schulischen Alltag eignen. Dabei achtet sie besonders auf Themenvielfalt, Lesbarkeit und unterschiedliche Illustrationsstile. Klicken Sie sich durch unsere Buchempfehlungen - bestimmt findet sich das eine oder andere Buch auch in der Schulbibliothek.
Auf unserer Seite www.geschichtendrache.at gibt es weitere aktuelle Kinderbuchtipps, nach Buchgenres geordnet. Außerdem erfahren Sie hier alles zur Aktion "Die Abenteuer des Geschichtendrachen", die auch für den Einsatz in Ihrer Funktion als Lesepat*in geeignet sein kann.

Die BUCHKLUB-Jahrbücher
Unsere Jahrbücher, die vielleicht in der Schule schon vorhanden sind, bieten Auszüge aus aktuellen Kinderbüchern und werden mit Übungen direkt im Buch und zusätzlich mit Online-Arbeitsblättern begleitet.
Fragen Sie die Lehrperson Ihres Lesekindes danach, denn die Auszüge und Übungen liefern viele Anlässe, um sprachliche Bildung und Lesekompetenz zu fördern.
Mit den Buchklub-Jahrbüchern erhalten Sie einerseits Einblick in aktuelle Kinderbücher und können andererseits dazu beitragen, die Freude am Lesen zu entwickeln, damit aus einem leseschwachen Kind vielleicht eine Leseratte wird. Die Übungen und Anregungen, die im Jahrbuch gegeben werden, können Sie in Ihrer Lesepatenschaft ideal unterstützen.
